Dienstag, 19. April 2011

In the middle of nowhere…

..ich erinnere mich diesen Titel bereits in einem vorherigen Blog verwendet zu haben. Der Ort über den ich –damals- berichtete erschien mir nicht viel abgelegender gewesen zu sein.

Seit gestern befinde ich mich in Dulacca in Queensland auf einer Farm. Hier werde ich die nächsten zwei Wochen meiner Easterbreak verbringen und etwas von dem richtigen Leben im australischen Outback mitnehmen.

Montag, 18.04 21:43 – Miles, Queensland.

Es regnet in Strömen und die ersten Straßenabschnitte sind bereits überflutet. Während meiner 5-stündigen Fahrt von Brisbane Schritt für Schritt hinein ins Landesinnere, blieb mir ein ausschweifender Anblick der Countryside leider verwehrt. Angekommen in Miles wartete bereits Kevin auf mich mit seinem perfect für das Wetter ausgerüsteten „Safari“Gefährt. Ein Jeep, mehr ein ausgereiftes Spielzeug, der neben einem drehbaren Dachscheinweifer, einer 2m Antenne und einer Vorrichtung für Kangorooshooting über eine große Ladefläche und genau 2 Sitze verfügt. Souverän meisterten wir somit die regendurchtränkten Straßen und die Fahrt wurde immer abenteuerlicher. Als unserem Weg schließlich auch die letzte geteerte Straße wich und sich konfuse Bewegungen vor uns abzeichneten, die sich als eine Gruppe von mehreren 100 Kröten herausstellte, konnte ich dies nur noch mit den Worten „Safari“ beschreiben. Wir passierten die Einfahrt..wohl eher das „Tor“ unseres Ziels und erreichten das kleine weiße Haus nach weiteren 1.5km durch Sand, Schlamm und Wasser.

Heute sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Das Wetter bescherte uns den ganzen Tag sonnige Stunden und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ich denke hierher zu kommen war eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte. Bereits heute hab‘ ich schon so viel mitgenommen an Eindrücken und Diskussionen.

Kevin wurde als eines von 12 Kindern im Outback geboren. Durch Zufall lernte er eine Englischlehrerin kennen, die ihn lehrte „richtig zu sprechen“. „I didnt know how to speak like I do it now! I used to speak like an Aboriginal!” Im Alter von 20 Jahren entschied er sich nach Sydney zu gehen und seine Schulausbildung nachzuholen. Seitdem verbrachte er lange Zeit in Sydney, reiste viel (u.a. auch Deutschland) und kam dann schließlich mit seiner jetztigen Frau Christine (who came here from England in the age of 7) vor 6 Jahren zurück nach Queensland, weil es hier so einfach ist „Business zu machen“. Es ist eine interessante Mischung vom rauhen im Outback geborenen originalen Aussie und open minded international herum gekommenden Stadtmenschen.

Neben Christine, Kevin und Isabel (aus Bremen ;-) teilen wir die Farm mit 150 Rindern, 2 Hunden, ein paar Hühnern und Wollybar, dem ehemaligen Racehorse, der mir heute bereits einen ersten Ritt gewährte und ich blicke den kommenden Tagen mit Freude entgegen, wenn wir gemeinsam die Wiesen und Felder der Umgebung erkunden!

Willkommen im Outback!



P.S. To everyone whos going to send me a message: wie es sich für ein richtiges Outback gehört, gibt es hier natürlich auch keinen Handyempfang. Also bitte nur via eMail oder Festnetz (wer die Nummer hat ;-)

2 Kommentare:

  1. Das klingt echt fein - sowas könnte mir auch mal gefallen...
    Viel Spaß und nicht zu viele Schwielen ;)

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  2. Der Text war ja schon interessant, aber zusammen mit den Fotos und dem Video echt super. Man kann sich da so richtig rein versetzen. Gruß Dein Paps

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