Mittwoch, 13. Juli 2011

Zu Besuch in der Hauptstadt

Obwohl ich viele “Wie” und “Warums” beantworten musste, was mich den auf die Idee bringt nach Canberra zu fahren, stattete ich der Hauptstadt dann gestern doch mal einen Besuch ab. Wenn ich schon in Australien bin, 3 Stunden entfernt, dann kann man sich den Sitz des Parlaments auch schon mal anschau’n.

Nun.. mein Reiseführer leitete ein mit den Worten: wer die Stadt besucht merkt schnell, dass diese entstanden ist auf dem Schreibtisch eines Architekten, mit Bleistift, Zirkel und Lineal. Ich denke das beschreibt es ganz gut. Perfekt durchdacht sind die Straßen, die alle zusammen führen zu einem großen Kreisverkehr, perfekt geplant sind die Gebäude und der künstlich angelegte See mit seiner mächtigen Fontäne. Man fühlt sich auf den nahezu menschenleeren Straßen als würde man durch ein Modell spazieren. Andererseits.. was erwartet man von einer Stadt, die auch so geplant entstanden ist als Folge der Diskussionen zwischen Sydney und Melbourne um den Titel der Hauptstadt. Als Kompromiss wurde das Stück Land 286 km südlich von Sydney und 669 km nördlich von Melbourne als neuer Regierungssitz gewählt, an deren Planung sind zahlreiche Architekten austoben durften. Allein für die Gestaltung des Parliament House sind 329 Vorschläge aus 28 Ländern eingegangen.

Leidenschaftliche Museenbesucher und Memorialbestauner sind hier daher genau richtig, davon gibt es genug und ich kann jedem einen Besuch im War Memorial Museum nur empfehlen. Trotz freien Eintritts wird einem eine erstaunliche Reise durch die tragischen Zeiten des Kriegen geboten, wobei der Ernst trotz allen Entertainments und Animation nicht verloren geht, im Vergleich zu amerikanischen Ausstellungen.

Ich kann nicht sagen, ob ich Canberra unbedingt empfehlen würde. Sicherlich nicht bei einem zeitarmen Urlaubsaufenthalt. (und NICHT im Winter!!! à -5 °C nachts, +5 tagsüber muss nun wirklich nicht sein!) Lässt sich jedoch die ein oder andere Minute erübrigen, erst recht bei einem Austauschsemester (-jahr), so gehört es für mich einfach dazu. Zu sehen gibt es schließlich genug, nur eben nicht die typischen unglaublich spektakulären Touriattraktionen, sondern eher gesetzte Informationen. Und wen es am Fuße des Shoppingcenters in die kleine Fußgängerzone verschlängt, mit seinen ganzen Comic und Animeshops, der kann Halt machen im „“, sich im 2. Stock niederlassen und eines der gefühlte 100 000 Gesellschaftsspiele ausprobieren ;-) (auch etliche deutsche stehen zur Auswahl „ weil Qualität der Materialien und der Unterhaltungsfaktor um Längen besser ist..“, so der Shopbesitzer J

Sonntag, 10. Juli 2011

Paintball = PAINball!

Es ist getan.. nach ewig langem Rumgejammere hab ich schliesslich doch noch einige Leute gefunden. die sich ebenfalls fuer das Spiel mit den bunten Baellen begeistern konnten. Nach Gotcha, Softair und Lasertag ging es hochmotoviert los heute Morgen frueh um 08:00 der festen Ueberzeugung, dass uns ein riesen Spass bevor steht.



Nun... die Begeisterung schwindete schnell dahin. Bereits im zweiten Spiel, als der erste Ball aus 10m Entfernung meine Hand traf. Waehrend ich noch damit beschaeftigt war eine Kollektion des Ausrufs -Aua- in unterschiedlichen Sprachen zusammen zu stellen, kam der naechste Ball geflogen aus dieser verflixten getunten Snipermaschine. Schulter, Oberschenkel; Knie wurden schnell zur Quelle unglaublichen Schmerzes. Defensiv und auf einem Bein setzte ich die folgenden 5 Spiele fort, wobei die kleinen Plastikbaelle meinen groessten Respekt genossen.


Meinen Mitspielern ging es nicht viel besser und am Ende dominierten doch eher schmerzverzerrte Gesichter den anfaenglichen Enthusiasmus. Auf ein Ballupgrate verzichteten wir daher und machten uns nach 3 Stunden bezahlten Schmerz auf Richtung Heimat.

... sollte mich doch nochmal ein Paintballfeld zu Gesicht bekommen; nicht ohne Vollprotection!

Mittwoch, 6. Juli 2011

"Aborigines" in Sydney - von beeindruckender Kultur zum dunklen Schatten

Eines muss ich gestehen: Wer in Sydney lebt wird nicht unbedingt ermutigt sich mit der beeindruckenden Geschichte der Ureinwohner Australiens zu beschäftigen. Während sie für den Touristen neben Kaguruhs und Koalabären zu den Warzeichen des Kontinents zählen, begegnet ihnen der normale Australier mit zurückhaltender Abneigung. Aborigines ursprünglich abgeleitet von dem lateinischen ab origine „von Beginn an" gilt in der englischen Sprache eher als abwertend und wurde daher eigentlich durch Aboriginal ersetzt. Ersteres findet jedoch noch immer mehr Verwendung wobei ich mir über Absicht oder Gewohnheit nicht so recht im Klaren bin.

Es ist wohl in jedem Land so, dass die modernen Locals weniger gut auf ihre Ureinwohner zu sprechen sind. Viel zu oft hatte ich Gespräche wie "und wie gefällt dir Sydney? ja ja .. aha.. jaa, es ist nett hier, das stimmt schon, nur vor einem solltest du dich in Acht nehmen: abends Parks und dunkle Straßen meiden., Hier leben Menschen, die wir als AborigiNIES bezeichnen und die sind gefährlich." Gefolgt von der Tatsache, dass sie nur betrunken sind. Sie vertragen nämlich keinen Alkohol, you know ... -.-. Das erzählt hier einem wirklich jeder.. das Traurige: sie haben Recht. (also nicht damit dass sie gefääährlich sind.. das ist übertrieben) Aber trotzdem, alle Aboriginal die ich hier sehe oder gesehen habe, wankten abgewrackt, betrunken und völlig neben der Spur vor sich her, es sind die Personen, die man in den öffentlichen Toiletten antrifft und am liebsten rückwärts wieder rausgehen möchte... Mir wurde von den Problemen des Integrationsprogrammes, mit dem die Regierung vor einigen Jahren begonnen hat erzählt. Die Idee ist die Aboriginals in die Gesellschaft zu integrieren, wenn sie es wollen. Problem: die Frauen haben mit dieser modernen Option mehr Rechte und Freiheiten weswegen sie bevorzugt in die Städte ziehen und ihren Wurzeln den Rücken kehren. Die Männer bleiben zurück und versuchen einerseits ihre Kultur weiter auszuleben, andererseits bestehen sie dann doch auf die Rechte, die die anderen Australier auch genießen, was wohl immer wieder zu Konflikten führt..

Kurzum: es ist schade, mit anzusehen, wie eine 50.000 Jahre alte Kultur so zu Grunde geht im Zuge den Trends von Modernisierung und Globalisierung...

Donnerstag, 30. Juni 2011

Ein Gefühl der Freiheit

Kennt Ihr das? Dieses Gefühl der völligen Losgelöstheit und Freiheit? Ich hatte es! Auf der Sea Cliff Bridge - 60 km südlich von Sydney. Ich war ein bisschen mit dem Fahrrad unterwegs und außer eine handvoll Autos alle paar Minuten war ich ganz allein auf der 1.7 km langen Brücke. Ein Moment die vergangenen Wochen ein wenig Revue passieren zu lassen...



Das Semester ist nun vorbei, die final exams sind geschrieben und jeder redet derzeit von Abschied, Ende und Goodbye. Ein komisches Gefühl, habe ich doch noch 43 schöne Tage hier in Australien. Ich mag noch gar nicht daran denken an den Tag an dem ich hier in den Flieger Richtung Heimat steige. Nicht weil es mich nicht nach Hause zieht.. es gibt genügend Dinge, die ich vermisse und auf die ich mich freue. Es ist viel mehr die Zeit, die viel zu schnell vergangen ist und ich habe das Gefühl mich einfach noch nicht satt gesehen zu haben! Mit jedem Tag steigt derzeit der Tatendrang.. Während die meisten meiner Freunde bereits abgereist sind, stehe ich noch am Anfang meiner Planungen. Wo es mich die nächsten Wochen hinverschlägt? Ich habe keine Ahnung! Den Ideen und Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt, dem Bankkonto leider schon ;-) Es gibt noch genügend Dinge in und um Sydney zu entdecken, dass ich mich dazu entschlossen habe, dem berühmten roten Uluru bei meinem nächsten Besuch einen Blick zu würdigen.

Am Wochenende geht es erst einmal nach Port Stephens, wo ich meinem "Walerlebnis", das ich letzte Woche am Bondibeach hatte, hoffentlich auch ein paar Delphine folgen lassen kann. Nicht umsonst trägt Port Stephens den Beinamen "the dolphin capital of Australia" :) Gegen Ende meines Aufenthaltes werde ich mich wohl aufmachen Richtung Norden mit Ziel in Cairns, aber das sind derzeit noch undefinierte Pläne...

Eines weiß ich aber ganz bestimmt: ich werde in den nächsten Tagen versuchen diesen Blog wieder mit Leben zu füllen, mit Eindrücken, Unterschieden und Geschichten aus dem Land Känguruhs, Surfer, Vegemite, TimTams und Co :)

Montag, 25. April 2011

Yeehaaaa

Hieß es an diesem Osterrodeoevent in dem bis vor einer Woche noch überfluteten „Roma“ in Queensland. Und Klein-Nadine mittendrin (also im Event, nich in den „Fluten“) Zusammen mit Kevin machten Ysabell und ich uns auf in den 150 km entfernten Ort um uns an der Kunst des „Herumgeschleudertwerdens“ zu erfreuen. Das Wetter war super, genauso wie die Stimmung! Bis 23.00 Uhr erfreuten uns die Cowboys mit Auf- und Absprüngen, Herunter und wieder hoch fallen im artistischen Stil. Bullriding, Horseriding, „sich auf den Bullen stürzen und ihn an den Hörnern zu Boden ringen“ und vieles mehr standen auf dem Programm. Abgelöst wurden die tapferen Helden im Anschluss von der Live Band, die den Abend schunkelnd ausklingen ließ.

Nächsten Morgen ging es dann früh wieder zurück und nun bin ich auch schon wieder hier, sitze an derselben Stelle wie bei meinem letzten Blogeintrag vor einer Woche und wundere mich wieder wie schnell doch die Zeit vergeht. Ganze vier Tage dauert mein „Outbackabenteuer“ noch bevor ich die Reise zurück nach Sydney antrete und das Stadt- und Unileben wieder dominiert.

Ich hoffe Ihr alle hattet ein paar schöne Feiertage und habt das schöne Berliner Wetter in vollen Zügen genossen! Happy Easter!

Dienstag, 19. April 2011

In the middle of nowhere…

..ich erinnere mich diesen Titel bereits in einem vorherigen Blog verwendet zu haben. Der Ort über den ich –damals- berichtete erschien mir nicht viel abgelegender gewesen zu sein.

Seit gestern befinde ich mich in Dulacca in Queensland auf einer Farm. Hier werde ich die nächsten zwei Wochen meiner Easterbreak verbringen und etwas von dem richtigen Leben im australischen Outback mitnehmen.

Montag, 18.04 21:43 – Miles, Queensland.

Es regnet in Strömen und die ersten Straßenabschnitte sind bereits überflutet. Während meiner 5-stündigen Fahrt von Brisbane Schritt für Schritt hinein ins Landesinnere, blieb mir ein ausschweifender Anblick der Countryside leider verwehrt. Angekommen in Miles wartete bereits Kevin auf mich mit seinem perfect für das Wetter ausgerüsteten „Safari“Gefährt. Ein Jeep, mehr ein ausgereiftes Spielzeug, der neben einem drehbaren Dachscheinweifer, einer 2m Antenne und einer Vorrichtung für Kangorooshooting über eine große Ladefläche und genau 2 Sitze verfügt. Souverän meisterten wir somit die regendurchtränkten Straßen und die Fahrt wurde immer abenteuerlicher. Als unserem Weg schließlich auch die letzte geteerte Straße wich und sich konfuse Bewegungen vor uns abzeichneten, die sich als eine Gruppe von mehreren 100 Kröten herausstellte, konnte ich dies nur noch mit den Worten „Safari“ beschreiben. Wir passierten die Einfahrt..wohl eher das „Tor“ unseres Ziels und erreichten das kleine weiße Haus nach weiteren 1.5km durch Sand, Schlamm und Wasser.

Heute sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Das Wetter bescherte uns den ganzen Tag sonnige Stunden und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ich denke hierher zu kommen war eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte. Bereits heute hab‘ ich schon so viel mitgenommen an Eindrücken und Diskussionen.

Kevin wurde als eines von 12 Kindern im Outback geboren. Durch Zufall lernte er eine Englischlehrerin kennen, die ihn lehrte „richtig zu sprechen“. „I didnt know how to speak like I do it now! I used to speak like an Aboriginal!” Im Alter von 20 Jahren entschied er sich nach Sydney zu gehen und seine Schulausbildung nachzuholen. Seitdem verbrachte er lange Zeit in Sydney, reiste viel (u.a. auch Deutschland) und kam dann schließlich mit seiner jetztigen Frau Christine (who came here from England in the age of 7) vor 6 Jahren zurück nach Queensland, weil es hier so einfach ist „Business zu machen“. Es ist eine interessante Mischung vom rauhen im Outback geborenen originalen Aussie und open minded international herum gekommenden Stadtmenschen.

Neben Christine, Kevin und Isabel (aus Bremen ;-) teilen wir die Farm mit 150 Rindern, 2 Hunden, ein paar Hühnern und Wollybar, dem ehemaligen Racehorse, der mir heute bereits einen ersten Ritt gewährte und ich blicke den kommenden Tagen mit Freude entgegen, wenn wir gemeinsam die Wiesen und Felder der Umgebung erkunden!

Willkommen im Outback!



P.S. To everyone whos going to send me a message: wie es sich für ein richtiges Outback gehört, gibt es hier natürlich auch keinen Handyempfang. Also bitte nur via eMail oder Festnetz (wer die Nummer hat ;-)

Mittwoch, 13. April 2011

"..and where are YOU from?"

Das Schöne an internationalen Zusammenkünfte ist und bleibt immer wieder der Austausch von Fragen, Vorurteilen, Geschichten, Gerüchten und Erfahrungen über die jeweiligen Heimatländer. Großartig!

Wie wir alle wissen fahren in Deutschland alle Mercedes und BMW, essen den ganzen Tag Würste und trinken Bier. Das kennt man ja. Interessant fand ich auch zu erfahren, dass wir die Freizügigkeit lieben. So wurde mir bei meinem ersten Strandspaziergang nahe gelegt wo es in Ordnung ist nackt baden zu gehen und wo es eher nicht so gern gesehn wird.. schließlich komm ich aus Deutschland, da machen die Frauen das so. Auch wurde ich mit großen Augen von einem meiner Kommilitonen gefragt: "Ich habe gehört Berlin soll toll sein. Stimmt es wirklich, dass in den Diskotheken die Menschen Sex AUF der Tanzfläche haben????" ehm.. "&§%/&%$/"?!?!??!

"Unsere Art und Weise": wir sind direkt! Wenn in einer Firma die Mitarbeiter in einem Meeting zusammen kommen und jemand einen schlechten Vorschlag einbringt, dann wird mit der Faust auf den Tisch gehau'n und gesagt "Das war scheiße - RAUS." nicht wie hier in Australien wo eher eine Antwort kommt wie "jaahaa gut dass du dich eingebracht hast, guter Gedanke...." hmm was klingt da vertrauter?!

Die deutsche Sprache: ist hart and aggressiv! es ist wirklich toll wie oft man das hört.. das schönste was mir mal jemand sagte:

"Französisch ist die Sprache der gehobenen Klasse"
"Englisch ist die Sprache für Business"
"Spanisch ist Leidenschaft"

"...Deutsch ist, wenn du deinem Hund sagst was er zu tun hat"

Und dann gibt es wieder Leute, die sagen Deutsch hat solch eine tolle "Melodie". DAS hab ich vorher wirklich noch nie gehört.

Alles in allem ist es wirklich süß zu hören, dass Deutschland für die meisten noch immer den Status von "früher" hat,. Deutschland ist nicht bekannt für seine tollen Strände, das tolle Wetter oder gute Filme, dennoch ist es ein beliebtes (Reise)-Ziel und ein Land der "Freiheit". Ich habe nie verstanden wie Menschen so etwas denken können, wenn man aber hier die ganzen Einschränkungen und das Beschützen der Menschen vor sich selbst mitbekommt, dann nimmt diese Aussage so langsam Gestalt an. (wie dramatisch das klingt^^).
Forschung, Entwicklung und Technologie vermitteln noch immer große Stärke und es ist mir jedes Mal ein innerliches Blumen pflücken, wenn ich im Labor den Chemikalienschrank öffne und mir nur deutsche Etiketten zu zwinkern. Auch auf alternative Energien wird man oft angesprochen. Hier in Australien noch nicht dran zu denken, dabei wäre das Projekt "Desertec" hier mit Sicherheit ein großer Erfolg!

Ein bisschen stolz macht das einen schon und ich frag mich immer, warum wir uns eigentlich immer und überall schämen...

Sonntag, 3. April 2011

Wochen(nnnn)rückblick

Asche auf mein Haupt, dass ich es nicht geschafft habe den Blog aktuell zu halten.

Auch die letzten Wochen waren wieder sehr ereignisreich und ich hoffe ich bekomm' überhaupt noch alles zusammen. Los ist eigentlich immer was, die Internationals sitzen abends nicht gern zu Haus rum, deshalb bin ich grad mal richtig stolz auf mich, dass ich heute zu Haus bleib' und auch mal dazu komme andere Dinge zu erledigen ;-)

Das Highlight der letzten Wochen war sicherlich der Grand Prix in Melbourne. (Fotos coming soon!..hopefully^^) Es war super Wetter, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und eine klasse Atmoshäre! Wirklich ein tolles Erlebnis und ich war soooo froh, dass ich Ohrstöpsel dabei hatte!! Leider konnte man dadurch die Kommentatoren nicht mehr richtig verstehen und so hab ich erst mehrere Runde später von Schumis Ausfall erfahren. (das nächste Mal werden Kopfhörer mit integriertem "Radio" gekauft. so.) Nach dem Rennen ist es uns sogar gelungen uns in eine der "Special" Bereiche zu schmuggeln und bis zur Tribüne durchzuschlagen. Die Siegerehrung war klasse! :-D Am Montag haben wir uns dann noch ein wenig die Stadt angeschaut. Melbourne is.. niedlich! Ein ganzes Stück europäischer als Sydney und besser geplant. Auch die Strandpromenade mit den ganzen Cafés und Konditorei'n versprühen richtigen Urlaubsflair und erinnern ein bisschen an Nordsee-/Ostseeurlaub. Ich muss allerdings sagen: ich bevorzuge unser quirliges Chaos hier in Sydney! is doch mehr "Großstadt". Und wärmer!

Ansonsten hab' ich es endlich auf die Reihe bekommen mir ein Fahrrad zuzulegen und bin vor einer Woche dem UTS Badminton Club beigetreten. Mit großen Augen wurde ich empfangen.. "du magst hier wirklich beitreten? Du bist seit Jahren die erste "Weiße".. wir hatten mal jemanden aus Finnland aber das is auch laange her!" ...ich schaute mich um... hmm ich bin WIRKLICH die einzige. Allein unter Mitgliedern asiatischer und indischer Abstammung. Ich find's lustig, da kommen ein paar interessante Diskussionen herum und ich find es immer interessant was andere Nationen so von Deutschland denken. (mehr dazu in einem späteren Blogbeitrag).

Des Weiteren habe ich die Woche mit meinem Research Project angefangen in dem wir Ferrocen Komplexe synthetisieren wollen. Die Vorschrift dazu war in... Deutsch. Großartig! Nach stolzer Übersetzung mussten wir jedoch feststellen, dass wir weder die Edukte da haben, noch mit Benzol arbeiten konnten, weil das hier in Australien verboten is.. und auch der vorgegebene Ansatz von 3l wäre doch etwas schwer zu realisieren gewesen. Nun gut, weiter gehts damit nun erst nächste Woche..

Der Rest bestand mehr aus lustigen Abenden mit Bier, Bier, Wein und noch mehr Bier ;-) Da kann der ein oder andere Heimweg auch schon mal zur Tortur werden..

Ein Hoch auf das harte Stundenleben!

Samstag, 26. März 2011

Nachtrag:

Neben der ganzen Euphorie in Hinblick auf Organisation und Dialogen während der Vorlesungen habe ich eines ganz vergessen: mein Fach "Fluid Mechanics". Vorlesung wird gehalten von einem alten (weisen^^) Chinesen, der nicht nur aussieht wie Yoda... er spricht auch so. Als er "damals" mit seiner Einleitung begann, habe ich doch schon einige Minuten gebraucht, um mich auf diesen Akzent einzustellen. Hat man diese Hürde hinter sich gebracht, geht es zum Tutorium. Scheinbar besteht der komplette Lehrtstuhl aus Chinesen. Und wenn man bei Prof. Dr. Phuoc Huynh schon dachte sein Englisch sei doch sehr chinesisch geprägt, so steht man bei meinem Tutor Mr Minh Do schon langsam vor der Tür der Verzweiflung. Aber da er eh keinen Frage beantwortet, sondern genug damit zu tun hat die Lösungen anzuschreiben in seiner unglaublich perfekt kalligraphischen Schrift, macht doch wohl auch nicht mehr viel aus.. Bei ihm hab ich immer das Gefühl er hat vorher geprobt wie lange er für welche Stelle der umfangreichen Fragen braucht. In allen Tutorien bisher hat er es geschafft um Punkt 16.30 Uhr mit dem Schreiben zu beginnen und exakt 90 Min und 8 Din- A4 Seiten später, unterstreicht er das letzte Ergebnis. gruselig!

Es hängt also so wie auch bei uns vom Lehrstuhl ab... Aber einen Professor, den man kaum versteht geschweigedenn Tutoren, ob es das bei uns geben würde, da bin ich mir nicht so sicher...

Freitag, 25. März 2011

Die Art & Weise des Studierens

Die Uni....

...ähnelt optisch seeehr dem Hauptgebäude der TU Berlin ;-) Immer wenn einen die Leute fragen an welcher Uni man studiert und man mit UTS antwortet kommt "ohh.. ja, das ist das hässlichste Gebäude der ganzen Stadt - aber fachlich ist die sehr gut" So dramatisch finde ich das nun auch wieder nicht. Kann mir aber gut vorstellen, dass manche enttäuscht sind, erst recht wenn man die University of Sydney in Vergleich dazu sieht mit ihrem riiiiesigen imposanten Campus, der an die ganzen amerikanischen Unis erinnert. Ich fühl' mich hier jedoch wohl. so.

Der Unterricht...

...ähnelt so gar nicht dem unseren! Es fängt schon bei dem Dialog zwischen den Professoren und den Studenten an. Da liegen keine Welten zwischen, die Professoren gehen ganz anders mit Fragen und Kommentaren während ihrer Vorlesung um. Wenn ich da an die TU denke... Anfangs dacht ich das liegt an der "Sie" "You"-Sache. Aber auch in ihrer ganzen Art sind die Profs hier gelassener , selbst wenn sie die Antwort nicht wissen. Auch Misserfolge werden Preis gegeben, wie z.B. wenn man es beinah in ein renommiertes Magazin geschafft hätte, aber dann leider doch abgelegt wurde.. sowas würden uns're Prof's niemals erzählen! Zu groß wär' die "Demütigung". Dieser gelassene Umgang ist wirklich angenehm und vermittelt den Studenten nicht das Gefühl -ihr seit nix und könnt nix-, da könnten wir uns ne Scheibe abschneiden!

Was allerdings den Aufwand der Kurse und die Zeitinvestition angeht, kann man das ebenfalls nicht mit Europa vergleichen. (oder Deutschland) Wenn ich den Kommilitonen hier erzähle wieviele Stunden ich im Labor stehen musste und wieviel unterschiedlichen Prakitka wir im Laufe unseres Studiums mit diesem Zeitaufwand absolvieren müssen, haben sie immer ganz entsetzt geguckt. Hier läuft das eher so, dass ein Labor 7 Termine umfasst à 3 Std. Während dieser Zeit muss man seinen Laborreport ausfüllen und am Ende abgeben. Wenn man raus is, is man raus! Und nicht so wie bei uns wo man das ganze Semester 4 Tage die Woche 5 Stunden im Labor steht und unter Zeitdruck irgendwelche Sachen synthetisieren muss, solange bis es funktioniert hat. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

Abschließend kann man aber sagen, dass die Studenten hier besser an die Hand genommen und durch ihre Kurse geführt werden als bei uns. eine gesunde Mischung zwischen Selbstorganisation und guter Einführung wäre wohl das optimale Studienleben.

Dienstag, 15. März 2011

Wochenrückblick Teil II

Zur Abwechslung vielleicht mal wieder, was ich hier eigentlich so getrieben habe die letzten Tage.

Nach meinem ja doch etwas einsamen Start hier, bin ich dann schließlich doch auf die anderen Internationals gestoßen. Die letzte Woche war daher vollbepackt mit Kneipentouren, Kennenlernparties, Geburtsagsfeiern, Bbq im Park und einem Fußballspiel der AFC Champions League (wenn man sowas zu haus schon nich macht...dann natürlich hier?!?) In Freizeitstress artet das hier aus ;-) Am Sonntag hieß es dann bei 28°C und strahlendem Sonnenschein auf zum beliebten Bondi Beach zur "international surfing competition". TOLL! ...und noch nicht mal nen Sonnenbrand geholt :-D

Auch wenn ich super viele super liebe Leute getroffen habe, muss ich gestehen, dass das nicht der beste Weg ist um sein Englisch zu verbessern, es ist jedoch angenehm Erfahrungen, Eindrücke und Emotionen auszutauschen mit Menschen, die grad genau dieselbe Situation durchleben.

Diese Woche steht dann neben dem Picnic am Dienstag mal ein bisschen mehr Uni auf dem Programm. In knapp zwei Wochen sind ja bereits die ersten Tests... habe heute daher mal die Bibliothek erkundet und werde die nächsten zwei Tage wohl ein guter Besucher sein. Am Donnerstagabend wollt ich dann mal bei den Engineers without borders Sydney vorbei schau'n und am Sonntag geht's zur großen St. Patricks Day Parade. Mir wird also nicht langweilig. Trotzdem würd' ich doch gern den ein oder anderen aus Deutschland her wünschen, mit denen ich das alles hier teilen kann...

mit diesen Worten lass ich den Tag nun ausklingen und wünsche eine gute Nacht :)

Sonntag, 13. März 2011

Sydney und seine (un) freiwilligen Bewohner und Besucher

1770 war's, als es Thomas Cook an die Botany Bay spülte und er das Gebiet rund um den "Port Jackson" auf seinen Karten verzeichnete. Als Strafkolonie sollte dieses neu entdeckte Stück Land dienen und wurde 18 Jahre später, am 26. Januar (dem heutigen Nationalfeiertags Australiens)Heimat hunderter Strafgefangener.

Ein Kommen und Gehen beherrschte seit jener Zeit die Region. Nach dem zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt einen Migranten-boom der europäischen Länder, der Mitte des 20. Jahrhundert schließlich dem Andrang aus asiatischem Raum wich.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass man den -typischen Aussie- optisch nicht beschreiben kann... ein bisschen italienisch, ein bisschen mehr griechisch mit asiatischem Touch und engländischen Wurzeln ;-) Neben den vielen Backpackertouristen setzt sich im alltäglichen Stadtleben aber vor allem der asiatische Lebensstil durch. Die Straßen sind geprägt durch Chinarestaurants, Antiquitäten- & Dinge, die man nie im Leben braucht- Handel, der japanische Garten kurz vor Darling Habour und Sushi an JEDER Ecke! Die Markthallen von Paddys Market sind komplett in asiatischer Hand und man trifft des Öfteren doch auf den ein oder anderen nicht asiatischen Aussie, der sich daran gestört fühlt.

Bewegt man sich weiter Richtung Strand findet man ihn natüerlich: Den typischen blonden Australier mit seinem Surfbrett unter'm Arm. Sowieso muss ich sagen, dass ich selten so viele wirklich schöne Menschen auf einem Fleck sah. (auch das muss auch mal erwähnt werden ;-)

Freitag, 4. März 2011

„Ein Blick“ in die Straßen

Das war sie also nun. Meine erste Woche hier in Sydney. Habe sie ziemlich gut überstanden und mich auch schon weites gehend eingelebt. Es gibt so viele Eindrücke, die ich gerne schildern würde, was leider wieder bedeutet: viel Text, wenig Bilder ;-) Aber die gibt’s schließlich auf Picasa^^

„Ein Blick“ in die Straßen

Ich hab lange überlegt was Sydney eigentlich so attraktiv macht. Eigentlich ist die Stadt laut, überfüllt und ziemlich chaotisch aufgebaut. Wenn man die locals fragt, so lautet die Antwort meistens, dass die Stadt gewachsen ist ohne jegliche Logik. Ein paar Häuser, ein paar mehr Häuser, dann da wo noch Platz is Häuser und am Ende dann irgendwie ne Bahn dazwischen, um alles miteinander zu verbinden. So erwecken manche Ecke den Eindruck als hätte man die unbelebten Grenzen der Stadt erreicht… kurz bevor man sich entschließt den Rückweg ins vertraute Zentrum anzutreten, blickt man noch einmal in die nächste Straße und muss feststellen: dass dort keinesfalls die Bürgersteige hoch geklappt sind! Und so erging es mir viele Male… Aber auch wenn man auf den Hauptstraßen entlang läuft, so sind die kleinen Häuser mittendrin sehr herausstechend und man muss zweimal hinsehen, ob sie jetzt das Bild zerstören oder zum Charme der Stadt beitragen. ..

Neben kleinen niedlichen Häuschen sind die Straßen natürlich übersäht von Shops, Restaurants, Cafés, Fast Food Läden und anderen Accessoiregeschäften. Jeder scheint in Eile zu sein und der große nichtaustralische Anteil der Rechtsverkehr geprägten Länder macht es einem schwer zu entscheiden in welche Richtung man nun ausweichen soll. Zu unseren Köpfen tummeln sich Häuserfassaden, die die ganze Straße aussehen lassen wie in einem kitschigen Amistreifen mit billiger Wild-West Kulisse und ein paar Schritte weiter wartet das nächste moderne Hochhaus. Anders als in New York z.B. wirkt es aber nicht so erschlagend.. Trotz der hohen Werbepräsenz fühlt man sich dennoch irgendwie weniger bedrängt als in USA und „freier“ in seinem Handeln.

Ich denke das ist es, was diese Stadt so sympathisch macht: einfache architektonische, sowie internationale Vielfalt liebevoll verpackt in zurück haltendes Großstadtchaos….


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coming soon...

Die Menschen

Meine Uni

Das Essen

Samstag, 26. Februar 2011

Die Sache mit dem Kriechzeugs

Australien: Das Land Aborigines ... der Surfer ... der Känguruhs und allen möglichen Getiers! "Allein ein Hinterhof in Sydney beherbergt bereits eine größere Artenvielfalt an Insekten als ganz Deutschland" las ich einst in einem Reiseführer. Tatsächlich ist es erstaunlich wie schnell man hier mit der einheimischen Fauna konfrontiert wird! Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich in meiner ersten Nacht hochgeschreckt bin, weil irgendwas Unidentifizierbares vor meinem Fenster anfing zu schreien, schnattern, kreischen, fiepsen oder zu rascheln.. Nach und nach gewöhnt man sich an die Kakaduus, Grillen, Frösche oder verbringt den Abend damit vor der Haustür sogenannte short tailed opossums zu füttern.. Ich fühl' mich wie im Zoo! Am Mittwoch grad nach dem Aufstehen, drehte ich meine erste Runde durch den Garten und wurde begrüßt von einer "black diamont python". -Uns tut die nix, aber auf die Katzen müssen wir aufpassen, die werden sonst gefressen.- Waren Peters beruhigende Worte, während seine Mutter eine Spinne aus dem Haus scheuchte.

Ich find das ziemlich amüsant. Als Kind (oder auch noch jetzt ;) hat man sich fast in die Hosen gemacht, wenn im Zimmer mal ne kleine Spinne saß, bis die Eltern Dinge sagten wie "Du brauchst keine Angst zu haben, die Spinne hat mehr Angst vor dir als du vor ihr.. die tut dir nix!" Hier bekommt man eher Sätze zu hören wie "Die bringt dich nicht um die, aber ihre Bisse tun weh und hinterlassen hässliche Pusteln auf der Haut". Na dann is ja gut..

Gleiches in Hinblick auf Strand und Meer. Was hab' ich mir Gedanken gemacht, wenn wir im Urlaub waren, was alles im Wasser hätte auf mich warten können. "Wir sind doch viel zu nah am Ufer, das is viel zu flach für irgendwas Gefährliches". Hier gibts natürlich Haie! und das ist doch ganz normal, dass die zubeißen, wenn viele Fische in der Nähe sind und sie diese nicht von Surfern unterscheiden können. Ich glaub das is' das, was diese Gelassenheit der Australier ausmacht^^ Auch is der sogn. "bluebottle jellyfish" nicht zu unterschätzen, der uns heut' in Wollongong am Strand begegnete. Außerhalb des Wassers ungefährlich, innerhalb jedoch, können einen die kleinen Tentakeln unangenehm pieksen... Vielleicht bevorzuge ich doch besser die Abkühlung in den mit Meerwasser gefüllten Pools neben dem Strand... ;-)

Aber so dramatisch wie das alles klingt, ist es natürlich nicht ;-) (Oder man lässt sich von der Akzeptanz der "Ozzies" einfach mitreißen.) Alle Gedanken über Spinnen und Schlangen gerieten sofort in Vergessenheit, als ich am Donnerstag meine ersten Känguruhs sah! Ich bin gespannt, was als nächstes unseren Weg kreuzt!

in diesem Sinne: Gute Nacht :)

first steps auf australischem Boden

Da isser.. der erste Blogeintrag in Australien! Die letzten Tagen waren natürlich vollbepackt mit vielen neuen Eindrücken. Aller Kreativität den Rücken kehrend möchte ich daher einfach die wichtigsten Ereignisse zusammen fassen:

Ganz ruhig begann der Mittwoch mit einem kurzen Ausflug zu den "three sisters" in den Blue Mountains.



Die letzten zwei Tage verbrachten mein Cousin Peter (Cousin x-ten Grades um drei Ecken^^) und ich in Sydney. Bei angenehmen 26 Grad bekam ich einen ersten Eindruck von der Stadt, in der ich die nächsten Monate leben werde. Toll!

Angefangen in den Markthallen Paddy's bahnten wir uns den Weg durch Chinatown bis hin zu Darlinghabour, statteten dem Aquarium einen Besuch ab, gönnten uns eine "Stadtrundfahrt" mit der Monorail, Sydneys Hochbahn, die sich zwischen den Häusern entlang schlängelt und landeten schließlich inmitten unzähliger Shopping Malls in "Galleries Victoria".
Nach der Orientationsession heute an der "University of Technology Sydney" folgten weitere Sehenwürdigkeiten wie der Sydneytower und eine Fahrt mit der Fähre rüber nach Mainly, natürlich vorbei am berühmten Opera House :-D

Bereits diese Momente reichten aus, um sich in die Stadt zu verlieben. Die verspielten durcheinander gewürfelten Häuser, Moderne neben kitschiger Filmkulisse lässt einen nicht so richtig eintauchen in all den Stress und das typische Großstadtleben. Obwohl die Stadt sehr wohl überfüllt voll und laut ist, so strahlt alles eine gewisse Gelassenheit aus.
Ich kann nicht so recht beschreiben, was eigentlich der Unterschied z.B. zu New York ist... es wirkt alles nicht so erschlagend. Die Menschen sind wie nicht anders erwartet freundlich , umgänglich und hilfsbereit!

... bis Sonntag verbringe ich meine Zeit noch hier in Springwood bei meinen "Relatives". Unglaublich herzlich wurde ich empfangen und bekomm' das volle Bespaßungsprogramm, sodass es schwer fallen wird, übermorgen in mein eigentliches Heim nach Sans Souci umzuziehen..mal schauen, was "uns" dort erwartet... :)





P.S. Die Bierflaschen haben übrigens alles gut überstanden :-D

Dienstag, 22. Februar 2011

Von zu viel Essen, noch mehr Essen und Langweile…

Warum tut man sich sowas an? Mittlerweile sind es 21 Stunden, die mich bereits von Berlin trennen. 18 Std. davon reine Flugzeit. Einen Vorteil hat das Ganze jedoch: ich fühl‘ mich so müde, dass jegliche Aufregung sich in Luft aufgelöst hat (^^) und der Realisierungsprozess auf Weiteres vertagt wurde.

Mr. Crocket heißt der Pilot, der uns nun noch weiter Richtung Süden fliegt - im A 380! Mit dementsprechender Beinfreiheitsitze ich nun am Fenster und versuchte bis eben noch die Frachtschiffe vor der Küste Malaysias zu zählen – Unmengen! Auf der Speisekarte stehen Dinge wie Beef and Guiness Pie und Singapore Style Chicken Curry with Bok Choy. Neben heißer Schokolade und Eis, steht durchgängig ein kleines Buffet zum Selbstbedienen zur Verfügung und ich erfreu mich an meinem „triple choc fudge cookie“, aus dem „Überlebenspäkchen“, das uns noch von der Quantas gereicht wurde. Verhungern tut man also schon mal nicht.

Bei solchen Transportsituationen, muss ich immer an Lost denken. ( auch wenn ich an einer Hand abzählen kann, wie viele Folgen ich davon sah). Zu Beginn sind alle noch fremd und so nach und nach „gewöhnt“ man sich an die verschiedenen Charaktere um einen herum. Da is das alte Pärchen mit den identisch grünen Jacken, die Lady mit einem knallpinkfarbenen Rucksack, der schwule Asiate oder der Typ mit der komischen Brille.. wenn man jetzt zusammen auf der Insel stranden würde... über was man hier so alles nachdenkt..Der Film „eat pray love“ hat mich übrigens n bisschen enttäuscht. Fängt gut an und dann schleppt man sich nur noch so durch…“Due Date“ war auch nich soo doll, sodass ich seit 8 Folgen umgestiegen bin auf 2andahalf men.

In 6 Stunden endlich am Ziel! Ob mich Sydney gleich mit einem Koffer voller Biergetränkter Klamotten begrüßt, weil meine Bierflaschen doch hoch gegangen sind? ich bin gespannt...

Samstag, 5. Februar 2011

"Bleiben statt fliegen."

Mit diesen drei Worten und einem provokativen Punkt begrüßt mich heute Morgen mein 365 Bilder - in 365 Tagen - Kalender. Bleiben statt fliegen. Drei Worte, die beschreiben wie sehr das abgebildete Restaurant "Encounter" am Flughafen Los Angeles mit seiner Star-Trek Kulisse doch zum Verweilen einläd. Das ist es also, was uns zum -Nicht fliegen- überredet? Ein Raumschiffrestaurant? Naja, zugegebenen, mir ist ja klar, wie das gemeint ist...

...aber was ist denn da eigentlich auf der anderen Seite? was überredet uns denn zum "doch Fliegen?" Immer mehr Menschen zieht es durch die Welt und die Momente an denen wir uns irgendwo niederlassen, erfreuen sich einer immer kürzeren Lebensdauer. Globalisierung? Neugier? das Gefühl etwas zu verpassen? Oder doch die masochistisch Adrenalin getränkten Züge, sich immer wieder mit den Fragen -hab ich vielleicht doch was vergessen- und einer gewissen Ungewissheit -Was mich wohl erwarten wird- herumzuschlagen, um dann letztlich festzustellen, dass alles viel zu schnell wieder vorbei war..?

Seit meiner Zeit in Afrika sind keine 4 Monate vergangen und doch sitz ich in 16 Tage schon wieder im Flieger... Australien. Der fünfte Kontinent. Das Land, wo se grad alle hin woll'n... Für 5 Monate heißt es -think-change-do. ganz nach dem Motto der University of Technology, wo es mich für ein Auslandssemester hinverschlägt.

Auch auf dieser Reise, möchte ich meine Erfahrungen und Eindrücke teilen und lade hiermit herzlich ein zu einer neuen Runde -" Fliegen statt Bleiben - Klein Nadine auf Reisen."